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FEMININES 2

      Kaffeeklatsch

Jeden Samstag um halb drei
im Cafe "Zur Torte",
trifft man sich zur Plauderei
wechselt manche Worte.

Trudchen, Minna, Müller`s Hann`
und die Tante Rita,
auf dem Tisch die Kaffeekann`,
schön ist "Dolce vita".

Sahnetörtchen, Kirschlikör,
Kaffee, Eis und Plätzchen,
alle kommen gern hierher,
halten gern ein Schwätzchen:

"Meier`s Frieda geht es schlecht,
sie muss viel erdulden."
"Emma`s Alter säuft und zecht,
er macht nur noch Schulden".

"Anna`s Jüngste ist gesund,
sie kommt wohl bald nieder."
"Karl geht fremd, der Schweinehund,
tot ist Henner`s Frieder". 

"Krause weilt im Griechenland,
Otto ist in Flandern"
"Heiner`s Frau ist durchgebrannt,
sie hat einen andern."

"Fischer`s Max schlägt seine Frau,
oh, was muss sie zittern."
"Schulze sitzt , ich weiß genau,
endlich hinter Gittern."

Jeden Samstag, wie bekannt,
tratscht man so im Reigen.
Nur von eig`ner Schimpf und Schand`
tut man besser schweigen…

getraenk_65

aus “TOTAL NORMAL”, 1998

bett

        Annegret 

Die alte Jungfer Annegret,
die schaut, wenn sie zu Bette geht,
stets immer unters Bettgestell,
aus Sicherheit, für alle Fäll`.

Die Annegret schläft dann allein
in Ruhe ganz gemütlich ein,
wo sie sich dann ganz sicher wiegt,
weil niemand unter`m Bette liegt.

Vor jeder Nacht, wenn sie sich legt,
da schaut die Jungfer unentwegt,
ob nicht ein wüster Sittenstrolch
sie dort bedrängt mit einem Dolch.

Schon vierzig Jahre, jede Wett`,
schaut Annegret schon unter`s Bett,
doch niemals, im Entfernten nur,
gab es vom Manne eine Spur.

Nun hat sie doch für teures Geld
ein zweites Bett noch aufgestellt
und hofft, dass durch die kluge Tat
sich ihre Chance verdoppelt hat..
.

    Sportliche Hormone

Ein Sportler, der erfolgreich ist,
wird, was man täglich hört und liest,
von allen Seiten hoch gelobt.
Dann stellt sich raus: Er war gedopt !

Im Grund` bewirkt ein Kraft-Hormon
bei Schwimmern wahre Wunder schon,
weil jeder, der den Wirkstoff nimmt,
bald wie ein Fisch im Wasser schwimmt.

Nach Muskelmasse steht der Sinn
daher auch mancher Schwimmerin,
dieselbe gilt als Kraftpaket,
wenn sie gestärkt am Becken steht.

Rasch wird ( der Weiblichkeit zum Trotz )
die Frau zum wahren Muskelprotz,
und hat, derart manipuliert,
nichts mehr von dem, was Damen ziert.

Nicht selten spürt im Unterbauch
die Schwimmerin daher wohl auch,
je mehr man diese siegen sah,
nun schmerzhaft ihre  P r o s t a t a…

aus “VOLL DANEBEN”, 1996

aus “VOLL DANEBEN”, 1996

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  Herr Richter, was spricht er 

Herr Richter, Ihr Urteil, das ist skandalös,
das mit meinen Kindern, das macht mich nervös.
Dass Sie mich geschieden, das ist ja nicht schlecht,
doch das mit den Kindern, das ist nicht gerecht !

Sie geben dem Vater die Fürsorgepflicht
und kennen dabei diesen Vater gar nicht.
Ich hab viele Kinder, zur Zeit sind es acht,
nur eines davon hat mein Ex-Mann gemacht.

Die anderen sieben, wie unangenehm,
die sind mal von diesem und sind mal von dem.
Wenn jeder der Väter sein Kind jetzt erhält,
dann werden die sieben verstreut auf der Welt.

Das eine nach München, das and're nach Kiel,
das dritte nach Stuttgart, auch da war ich viel.
Das vierte und fünfte nach Frankfurt am Main,
der Rest kommt nach Ulm und nach Koblenz am Rhein.

Herr Richter, Ihr Urteil, mal ganz im Vertrau'n,
Sie haben wohl gar kein Gedächtnis bei Frau'n ?
Sie werden sich wundern, Sie werden sich freu'n,
auch Sie kriegen ein`s, denn bald sind es neun !

aus “VOLL DANEBEN”, 1996

    Ein famoses Haus

Mein Weib ist ein famoses Haus!
Im "Baugewerk`" kennt sie sich aus.
Sie nimmt ganz früh aus einer Schachtel
sich einen Brei mit einer Spachtel
und glättet so ihr Angesicht,
damit es keine Risse kriegt.
Sie greift zum Pinsel schnell und husch,
bringt Farbe auf und etwas Rouge,
dann tupft sie noch, das alte Luder,
mit einem Wattebausch viel Puder
und schmiert als Krönung Pomenade
zum Schluss auf die Gesichtsfassade.
Als altes Haus mit neuem Putz
steht sie nun unter - Denkmalschutz !

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aus “ALLES IN BUTTER”, 1996

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        Taschenfieber

Große Taschen, kleine Taschen,
Taschen mit und ohne Laschen,
Knöpfen, Henkel, Riemen, Schnallen,
alle meiner Frau gefallen.

Echtes Leder, Kunststoffleder,
passend gut zum Absatztreter,
Sackgewebe, grobes Leinen,
Seidenzwirn mit Edelsteinen.

Uni-Farben und gemustert,
Karos, Kringel, flickgeschustert,
längs und quer in allen Streifen,
wer kann diesen Wahn begreifen?

Gurte in schier allen Längen,
ob zum Tragen oder Hängen,
Reißverschlüsse innen, außen,
ach, es ist ein arges Grausen.

Es ist stets die gleiche Masche,
ständig kauft sie eine Tasche!
Beutel, Säcke, Taschenmassen, 
keine will zur Kleidung passen.

Meine Frau, jetzt schweig` ich lieber,
hat ein schweres Taschenfieber.
Heilung dieser Krankheitspossen
ist wohl gänzlich ausgeschlossen… 

aus “HEITER WEITER”, 2011