| 
                
             | 
            
                
                    
                          | 
                         | 
                     
                    
                         | 
                        
                            
                              | 
                     
                 
                
                    
                        
                            
                                
                                      | 
                                      | 
                                 
                                
                                     | 
                                    
                                        
                                                 Der Weihnachtsbaum 
                                        Ein Mensch, mit Sinn für Tradition, denkt sich, daß wohl die Zeit ist schon herangereift, man glaubt es kaum, 
                                            zu kaufen einen Weihnachtsbaum. Die gibt`s zum Glück, was man so kennt, schon jahrelang, so um Advent, beim Oberförster in der Stadt, der sie daselbst geschlagen hat. 
                                            Der Mensch, von weitem er schon sieht, die Bäume dort in Reih` und Glied, greift freudig zu und mittenrein, und er stellt fest: Der ist zu klein! Der nächste dann, der paßt wohl bloß, 
                                            in eine Kirche, ist zu groß ! Der dritte ist, was ziemlich dumm,  nicht kerzengerade, sondern krumm. Der vierte ist in diesem Fall, im Mittelteil ganz furchtbar kahl. 
                                            Der fünfte ist als Baum ein Witz, dem fehlt im Oberteil die Spitz`. Der sechste ist erst recht zu tadeln, dem fehlen ringsherum die Nadeln, und auch der ganze and`re Rest, 
                                            taugt in der Wurzel nicht zum Fest. Der Mensch, enttäuscht vom Angebot, fährt heim und greift in seiner Not, ein Besenstiel, in den vor Ort, er munter lauter Löcher bohrt. 
                                            In diese, sorgsam eingepaßt, da fügt er nun so manchen Ast, mal höher und mal etwas tiefer, und baut sich so`ne Krüppelkiefer. So aufgeputzt in wahrer Pracht, 
                                            steht nun das Stück in Heil`ger Nacht, und keiner sieht, daß es gewesen vor Tagen noch ein alter Besen. Der Mensch, beglückt, der sagt sich nun, "Mein Weihnachtsbaum ist opportun. 
                                            Mit reichlich Schmuck und Firlefanz, erstrahlt ein Besen selbst im Glanz." 
                                     | 
                                 
                             
                         | 
                        
                            
                         | 
                     
                 
                
                    
                        | 
                            
                         | 
                        
                            
                                
                                      | 
                                      | 
                                 
                                
                                     | 
                                    
                                        
                                            Das kranke Christkind 
                                        Das Christkind sei krank, so sagt die Mama. Nicht schlimm, Gott sei dank, nur sei es nicht da, 
                                            um mich zu erfreuen, und vor allen Dingen am Heiligen Abend Geschenke zu bringen. 
                                        Das Christkind sei krank, es liege im Bett. Ich lieg auf der Bank und ich wünsche, ich hätt' 
                                            einen Löffel mit bitterer Heilmedizin, wie eilte ich schnell zu dem Christkindlein hin. 
                                        Das Christkind sei krank, hat Bronchitis im Hals. Ich hol' aus dem Schrank Arznei, andernfalls, 
                                            da wird es, was alle schon lang vor mir wußten, zu Weihnachten mir - gehörig was husten. 
                                     | 
                                 
                             
                         | 
                     
                 
                
                    
                        
                            
                                
                                      | 
                                      | 
                                 
                                
                                     | 
                                    
                                        
                                            Die Weihnachtsbaumkugel 
                                        Wenn du einmal sehr traurig bist und du bist nicht gut drauf, wenn dich der Weihnachtsmann vergißt, 
                                            dann heit`re ich dich auf. 
                                        Nimm mich nur mal bei Kerzenlicht im Weihnachtsabendschein, komm ganz nah ran mit dem Gesicht, 
                                            und schau in mich hinein. 
                                        Dein Spiegelbild, was du erblickst, so herrlich doof und blöd, bewirkt, wenn Du auch leicht erschrickst,  
                                            daß es Dir besser geht.  
                                     | 
                                 
                             
                         | 
                        
                            
                         | 
                     
                 
                
                    
                        | 
                            
                         | 
                        
                            
                                
                                      | 
                                      | 
                                 
                                
                                     | 
                                    
                                        
                                               Oh, es riecht gut 
                                        An jedem ersten Weihnachtstag und manchmal auch am zweiten, sieht man mein Weib, weil sie es mag, 
                                            den Braten zubereiten.
  Der Festschmaus unter`m Lichterkranz, im Schein der Weihnachtstanne, das ist stets eine Weihnachtsgans, die brutzelt in der Pfanne. 
                                        Wie duftet dann das ganze Haus verführerisch nach Braten, wie freu ich mich auf diesen Schmaus 
                                            und, dass er gut geraten. 
                                        Und kommt die Gans, schön knusprig, braun, dann endlich aus der Röhre, dann ist sie herrlich anzuschau`n, 
                                            ein Augenschmaus, ich schwöre. 
                                        Doch wie schon im vergang`nen Jahr, da ist das Vieh mißraten. Da war das Leckerste fürwahr 
                                            die Folie von dem Braten!   
                                     | 
                                 
                             
                         | 
                     
                 
                
                    
                        
                            
                                
                                      | 
                                      | 
                                 
                                
                                     | 
                                    
                                        
                                               " Oh du fröhliche..." 
                                        Die Weihnachtszeit, die Weihnachtszeit, die bringt dem Menschen sehr viel Freud`, wenn unter hellem Lichterkranz 
                                            im Ofen brät die Weihnachtsgans. 
                                        So freut sich schon der Papa sehr auf Gänsebraten und Dessert, auf Klöße und auf Blattsalat, 
                                            und was man noch zu bieten hat. 
                                        Auch Mama mag den Weihnachtsmann, weil sie dann etwas backen kann, ein´ Weihnachtsstollen mit viel Zimt, 
                                            den Oma gern zum Kaffee nimmt. 
                                        Klein Hänschen freut sich, wie man weiß, auf Haselnuß-und Himbeereis, und selbst der Dackel Waldemar 
                                            kriegt eine Wurst, wie jedes Jahr. 
                                        Ein jeder freut sich so im Haus auf einen schönen Weihnachtsschmaus, nur Opa Karl ist nicht erbaut, 
                                            dem hat man das Gebiß geklaut. 
                                     | 
                                 
                             
                         | 
                        
                            
                         | 
                     
                 
                
                    
                        | 
                            
                         | 
                        
                            
                                
                                      | 
                                      | 
                                 
                                
                                     | 
                                    
                                        
                                              Wunschzettel 
                                        Frau Meier hat der Kinderlein, wenn man sie durchzählt, vier, und bald stellt sich das Christkind ein, 
                                            das steht schon vor der Tür. 
                                        Ein jedes Kind nimmt, eingedenk, daß bald das Christkind kommt, ein Stift und schreibt ein Wunschgeschenk 
                                            auf einen Zettel prompt: 
                                        Klein-Hänschen wünscht ein Schaukelpferd, ein Auto wünscht sich Klaus, die Susi wünscht sich einen Herd 
                                            mitsamt dem Puppenhaus. 
                                        Der Peter wünscht zur Weihnachtszeit sich einen Lederball. Ein jedes Kind noch Süßigkeit, ganz viel, auf jeden Fall.
                                         
                                        Frau Meier nimmt die Zettel her, beäugt sie ganz genau, sie atmet tief und seufzet schwer, 
                                            dann spricht die gute Frau: 
                                        "Ich habe einen Wunsch allein, den schreib` ich an`s Christkind. Ich wünsch` mir nur vier Kinderlein, 
                                            die immer artig sind."  
                                        Herr Meier stöhnt "Na denn mal Prost ! Mein Gott ! Na gute Nacht ! Ja ist die Frau denn noch bei Trost ? 
                                            Dann hätten wir ja acht !" 
                                     | 
                                 
                             
                         | 
                     
                 
                
                    
                        
                            
                                
                                      | 
                                      | 
                                 
                                
                                     | 
                                    
                                        
                                                   Draußen vom Walde 
                                        Draußen vom Walde, da komme ich her, der Schlitten ist weg, und mein Sack, der ist leer. 
                                            Mein Bart ist vereist und die Nase erfror`n, ihr Kinder, heut` ist uns der Heiland gebor`n. 
                                        Ein Schneesturm, ein kalter, hat mich überrascht, da hab` ich im Wald einen Kornbrand genascht. 
                                            Der eisige Wind, der blies kräftig von vorn, drum wärmte ich mich mit der Flasche vom Korn. 
                                        Und wie mir der Sturm in`s Gesicht ist gefegt, da hab ich mich hinter den Schlitten gelegt. 
                                            Mein Sack, der blieb hängen, wohl an einem Dorn, dort hab ich dann auch die Geschenke verlor`n. 
                                        Vor Gram über diese erbärmliche Schand`, da ist mir zuletzt noch mein Pferd durchgebrannt. 
                                            Das war wohl zu nüchtern, es spitzte die Ohr`n, der Gaul trabte los, denn er mag keinen Korn. 
                                        Ich blieb ganz alleine im Schnee und im Eis, das Pferd, das war weg, wie ein jeder jetzt weiß, 
                                            im Sack war ein Loch, oh was war ich im Zorn, ich hatte zur Stunde dort alles verlor`n.  
                                        Der Gaul ist getürmt und zerlumpt ist mein Frack, Geschenke sind fort und zerrissen der Sack. 
                                            Ihr Kinder, heut` ist uns der Heiland gebor`n, oh kommet doch alle, ich hab` noch ein Korn ! 
                                     | 
                                 
                             
                         | 
                        
                            
                         | 
                     
                 
                
                    
                        | 
                            
                         | 
                        
                            
                                
                                      | 
                                      | 
                                 
                                
                                     | 
                                    
                                        
                                              Weihnachten mit Opa 
                                        In jedem Jahr zur Weihnachtszeit, wenn Tannen leuchten weit und breit, da sieht man in der Heil'gen Nacht, 
                                            wie Opa den Knecht Ruprecht macht. 
                                        Er steht dann da mit Rauschebart verkleidet, ganz nach Ruprecht-Art, holt seine große Rute raus 
                                            und fragt mich, seinen Enkel, aus: 
                                        "Warst du auch immer artig hier ? Putzt du auch deine Zähne dir ? Gehst du auch immer brav ins Bett ?" 
                                            Und "Bist du auch zu Mutti nett ? 
                                        Siehst du auch nicht zu lange fern ? Hast Oma du und Opa gern ?  Wäscht du dir immer dein Gesicht ?" 
                                            Und "Kennst du nicht auch ein Gedicht ?" 
                                        Erst wenn, und das ist ganz gewiß, ich dieses dumme Weihnachtsquiz bestehe da, fein artig, schön, 
                                            sieht man den Kerl von dannen geh`n. 
                                        Dann taucht er plötzlich ungeniert, im Zimmer auf, nun unmaskiert, und tut noch so zu guter Letzt, 
                                            als käm er von zuhause jetzt.  
                                        Ich denke, es wird höchste Zeit, daß ich verkünde weit und breit: Ach, Opa komm, komm laß doch das ! 
                                            Du bist doch auch der Osterhas' ! 
                                        Als Hase springt er im Kostüm ‘schon Ostern rum, ganz ungestüm. Und wenn ich länger noch gehorch', 
                                            dann mimt er noch den Klapperstorch ! 
                                     | 
                                 
                             
                         | 
                     
                 
                
                    
                        
                            
                                
                                      | 
                                      | 
                                 
                                
                                     | 
                                    
                                        
                                             Weihnachtsessen 
                                        Fette Gänse in der Röhre, Klöße, groß und schwer, Kräuterschnäpse und Liköre, reich ist der Verzehr. 
                                        Sahnetorten, Weihnachtsstollen, Kaffee, süß und stark, Schoko-Plätzchen, Waffelrollen, Feingebäck mit Quark.
                                         
                                        Rinderbraten, Schweinelende, allerlei Salat, ach, das Essen nimmt kein Ende, bald platzt jede Naht. 
                                        Essen, Trinken, Schlingen, Stopfen, eng wird jedes Kleid, Magen-Pillen, Galle-Tropfen, schöne Weihnachtszeit.
                                         
                                        Wenn vorbei die fetten Tage, vollgefressen, schlapp, hungert man nach dem Gelage alles wieder ab. 
                                        Sind die Pfunde wieder runter bis auf einen Rest, freut sich jeder frisch und munter schon auf `s - Osterfest.
                                         
                                     | 
                                 
                             
                            
                         | 
                        
                            
                                
                                      | 
                                      | 
                                     | 
                                      | 
                                 
                                
                                     | 
                                    
                                        
                                          | 
                                     | 
                                 
                                
                                     | 
                                 
                                
                                     | 
                                    
                                        
                                            Weihnachtstürchen 
                                        Advent, Advent,  ein Lichtlein brennt in dunkler, kahler Zelle. Der Wärter naht und in der Tat 
                                            steht er gleich in der Schwelle. 
                                        Advent, Advent,  Karl-Egon rennt in`s Freie unverdrossen. Die Tür blieb weit um diese Zeit  
                                            zur Weihnacht unverschlossen. 
                                        Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, es lief ja wie am Schnürchen. Nach altem Brauch öffnete auch  
                                            der Wärter heut` ein Türchen...  
                                     | 
                                 
                             
                         | 
                        
                            
                         | 
                     
                 
             |