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DIE VERSE II

        Das Testament

Ein Mensch, wie man sehr viele kennt,
macht wohldurchdacht sein Testament,
weil irgendwo und irgendwann
bekanntlich ist ein jeder dran.
Sein Leben war, wie wohl bekannt,
nicht glücklich sehr im Ehestand,
weil jederzeit an jedem Ort
sein Weib behielt das letzte Wort.
Nie hatte er die Möglichkeit
in seiner langen Ehezeit
da selber zu entfalten sich,
und sei es nur gelegentlich.
der Mensch, am End`, nimmt Stift und Brille
und schreibt beglückt: “Mein erster Wille!”.

aus “TOTAL NORMAL” 1998

Testament

   Hals - und Beinbruch

Ein Mensch, bedacht und auf der Hut
erwägt für sich: Es wäre gut
zu sichern, da er nicht mehr jung,
sein Leben durch Versicherung.
Und da der Mensch ein Hasenfuß,
da kommt er letztlich zu dem Schluß
daß er als braver Biedermann
sich gegen Unfall sichern kann.
Denn bricht er sich, wenn er mal fällt,
nur einen Arm, bekommt er Geld,
und bricht er sich daselbst ein Bein,
dann stellt sich ein Vermögen ein.
Am Besten wäre, welch` ein Glück,
er bricht sich einfach das Genick.
In diesem Fall, da wäre dann
der Mensch ein ganz gemachter Mann !

aus “TOTAL NORMAL” 1998

      Der Uhr - Mensch

Ein Mensch sieht all sein Streben nur
darin, zu leben nach der Uhr,
weshalb er auch, was unergründlich,
auf seine Uhr schaut mehrmals stündlich.
Der Mensch nimmt sich als Mensch sehr wichtig.
Dann stellt sich raus: Er tickt nicht richtig !

uhr

aus “SCHLUSS MIT LUSTIG” 2000

flasher

     Der Exhibitionist

Ein Mensch, ein Exhibitionist,
der leider so veranlagt ist,
geht mit der Absicht fort, der bösen,
im Stadtpark frei sich zu entblößen.
Es naht ein Weib, den Weg sich bahnend,
versunken tief, nichts Böses ahnend,
wobei das Weib im Abendscheine
ein Hündchen führt brav an der Leine.
Der Mensch, die beiden kommen sehend,
eilt in die Sträucher, Mantel wehend,
wohl hoffend, daß das Weib erschrickt,
wenn es des Menschen Tun erblickt.
Das Weib erscheint, der Mensch im Strauch
springt rasch hervor, enthüllt den Bauch
und läßt mit Lust und großem Wallen
die Hose auf die Füße fallen.
Das Weib erschrickt, wird blaß zur Stund`.
Noch mehr jedoch erschrickt ihr Hund,
der seinerseits drauf forsch und dreist
nach jenem Würstchen gierig beißt.
Der Mensch, vor Schmerz das Weite suchend,
springt Mantel wehend lauthals fluchend
geschändet fort nach diesem Treffer
und flucht auf diesen Hundekläffer.
Des Menschen Mantel, nach den Possen,
bleibt überall fortan verschlossen...

      Trinkspruch

Solang` ein kleiner Feger mir
noch Bier bringt, frisch vom Tresen,
solang` geh` ich, das schwör` ich hier
nicht heim zu meinem Besen !!

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aus “ALLES IN BUTTER” 1996

weiter zu DIE VERSE III

aus “SCHLUSS MIT LUSTIG” 2000

Trinker

     Dudelsäcke

Dem Dudelsack, dem tut es gut,
wenn ab und zu er dudeln tut,
denn, wenn er gar zu lange liegt,
ein Dudelsack nur Falten kriegt.

Ein Dudelsack, der Falten hat,
ermüdet aber schnell, anstatt
zu dudeln, wenn man ihn bewegt,
was diesem Sack ist auferlegt.

Ein müder Sack, der lieber ruht,
und der ganz selten dudeln tut,
der dauernd schläft, der ist im Land
als "Schlafsack" leider nur bekannt.

Damit ein solcher auf der Welt
daselbst nicht noch ins Koma fällt,
da ist es gut, wenn dieser Sack
geduldelt wird an jedem Tag !

Ein Sack, der täglich dudeln muß,
bleibt faltenlos, von Kopf bis Fuß,
so daß man jedem braven Mann
das Dudeln nur empfehlen kann.
 

aus “VOLL DANEBEN” 1997